Jun
30
Gast für eine Nacht
Jacke, Schlüssel, Kopfhörer, los. „Bin weg, Mama, ich geh ein paar Runden um den Block!“, tönt es durch die Wohnung. Kaum ist das:„Okay, bis später.“ verhallt, bin ich schon aus der Tür.
Es ist angenehm kühl und die Straßen sind leer, genau wie ich es mag. Nun ja, fast leer. Doch was ich im ersten Moment für eine Maus halte, stellt sich bei näherer Betrachtung als Igel heraus. Jetzt ist es zwar nicht so, als würden wir mitten in der Stadt leben, aber für so ein kleines Säugetier ziemlich weit vom Grün entfernt. Vorsichtig hebe ich den Kleinen hoch und trage ihn, während ich ihm beruhigend zurede zu mir nach Hause.
Dort angekommen stellen wir (meine Mutter und ich) fest, das dem Igel an einer Seite eine ganze Reihe Stacheln fehlt und er Parasiten zu haben scheint, weshalb wir beschließen, ihn die Nacht über im Vogelkäfig zusammen mit einer Zeitungpapiershöhle, einer Schüssel Wasser und einer handvoll Schnecken, die gerade die Gartengewächse verspeisen wollten, hier zu behalten.
Am nächsten Morgen nehme ich den kleinen Gast und bringe ihn zur Tierärztin, die glücklicherweise gleich um die Ecke ist. Dort bekommt er erstmal etwas auf die kahle Stelle aufgetragen und ein Antiparasitenmittel, wird gewogen und mit ein paar Probetütchen Katzenfutter wieder entlassen.
Als ich am nächstgelegenen Igelgeeigneten Grünstück ankomme, öffne ich den Käfig. Der Kleine, welche sich schon auf halbem Weg entrollt und neugierig unter einer der Tüten hervorgelugt hatte, findet seinen Weg in den Wald, noch während ich ihm das Futter in an den Waldrand streue.
Machs gut, kleiner Freund! geschrieben am 30.06.2020 von BlackPanther
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igel, gefunden, spaziergangLesenswert 7
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Selbstverständlich, ich könnte den armen kleinen ja nicht da lassen, wo er in Gefahr war.
Ich hoffe auch,dass sich das Kerlchen erholt und sich nicht so schnell wieder auf die Straße verirrt.
Super, dass Du ihm geholfen hast.