Nov
05
Aus dem Leben eines Studenten...
Von einigen gewünscht und hier ist nun endlich der erste Teil...
In diesem Blog werde ich in (un)regelmäßigen Abständen berichten, was gerade so in meinem Studentenleben passiert – und wie einige schon wissen, passiert da immer etwas und oftmals gibt es dann auch etwas zu lachen. Dazu kommen noch ein paar Anekdoten und Dinge aus meinen Vorlesungen, damit der Blog auch ein bisschen sinnvoll ist und es vielleicht auch einen minimalen Wissenszuwachs gibt, den man aber eigentlich gar nicht braucht – es sei denn, man will dann mit diesem „Stammtischwissen“ angeben
Aber der Reihe nach:
2011 hat es mich von der schönsten Stadt der Welt (fängt mit Ham- an und endet auf -burg) in den Osten verschlagen. Die Uni hier war für ein paar Jahre die älteste Universität Schwedens und gehört heute zu den ältesten Deutschlands. Wenn man erzählt, dass man hier studiert, gibt es häufig nur zwei Reaktionen: „Du studierst in Polen?“ oder „Noch nie gehört, wo ist das denn?“.
Warum gerade diese Stadt?
Das war eigentlich nur ein Zufall. Beworben hatte ich mich in diversen Städten, Zusagen kamen dann letztendlich aus Hannover, Bremen, Göttingen und Augsburg. Wie der Zufall es aber so will, haben wir im Sommer 2011 mit unserer alten Schulklasse einen Grillabend veranstaltet. Dort erwähnte jemand, dass niemand in besagter Stadt studieren will und die ja noch nicht einmal einen NC haben. Am Anfang dachte ich auch nur „Noch nie von der Stadt gehört. Aber wieso eigentlich nicht?“. Nur wenige Stunden später habe ich mich dann einfach online für den Studiengang eingeschrieben, meine Unterlagen hingeschickt und einige Wochen später hatte ich dann auch schon die Immatrikulationsbescheinigung im Briefkasten.
Was studiere ich überhaupt?
Viele behaupten, dass diese Leute anderen Leuten nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Ob das stimmt, werde ich vielleicht auch noch irgendwann herausfinden. Man sagt auch, dass zwei von dieser Berufsgruppe gerne mal drei Meinungen haben und man bekommt von diesen Leuten oftmals eine Standardantwort zu hören: „Das kommt darauf an...“.
Und warum studiere ich das?
Diese Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Einerseits habe ich nach dem Ausschlussprinzip gewählt; Mathematik und Naturwissenschaften kann ich nicht, im sprachlichen Bereich hat es zwar zum großen Latinum gereicht, aber davon kann man sich auch nichts kaufen und Sprachen interessieren mich auch nicht so wirklich. Kreativ bin ich auch nicht, sodass auch künstlerische und musische Bereiche wegfallen. Dann bleibt leider nicht mehr so viel übrig, was man noch wählen kann. Außerdem gibt es noch unseren – wie ich ihn nenne – Familienfluch, den ich besiegen wollte. Meine Eltern sind Sozialpädagogen und mein Bruder hat seinen Bachelor in Sozialmanagement und den Master dann in Friedens- und Konfliktforschung gemacht. Also wollte ich schon aus Prinzip etwas machen, was nicht zwangsläufig in diese Richtung geht
Naja... Spaß macht es mir natürlich auch irgendwie, sonst hätte ich gar nicht erst damit angefangen.
Aber genug der langen Einleitung, für heute gibt es die erste kleine Geschichte:
In den ersten beiden Semester gab es Geschichten wie „Miss Banane“ oder „Das Bad im Hafenbecken“, die vielleicht später noch irgendwann hier Erwähnung finden. Aber weil es aktueller ist, mache ich mal einen kleinen Sprung und beginne mit einer Geschichte aus dem erst kürzlich begonnenen 3. Semester:
In einer Nacht klingelte es plötzlich an unserer Tür. „Kann ja eigentlich nicht sein“ war mein Gedanke, nachdem ich wach geworden bin und habe mich dann eigentlich auch direkt wieder umdrehen wollen. Aus dem einfachen Klingeln wurde aber kurz darauf ein wildes „an-die-Tür-hämmern“. Ungefähr zur gleichen Zeit haben mein WG-Mitbewohner und ich uns dann auf dem Flur getroffen, um die Tür zu öffnen. Irgendwie war uns da bereits klar, dass es nur einer sein kann. Und tatsächlich: Vor uns stand ein Freund von uns, der eigentlich ein Stockwerk über uns wohnt – bekleidet mit T-Shirt und Boxershort. Seine Erklärung dafür, nachdem wir ihn nicht sonderlich begeistert angeguckt haben: Im Halbschlaf hat er die Tür geöffnet, ist hindurchgegangen und hat sie hinter sich wieder geschlossen – wie es sich für eine Tür eben gehört. Eigentlich wollte er dabei jedoch nur auf Toilette gehen, aber dummerweise liegen die Badezimmer- und Wohnungstür in seiner Wohnung direkt nebeneinander. Preisfrage: Durch welche Tür ist er wohl gegangen?
Und natürlich waren in den Semesterferien alle seine alten Mitbewohner ausgezogen, sodass er momentan die Wohnung für sich alleine hat. Statt auf dem Flur zu übernachten, hat er dann eben uns aus dem Bett geholt, damit er wenigstens einen Schlafsack und ein Zimmer zum Schlafen hat. Immerhin hat er dann am nächsten Vormittag den Hausmeister erreicht und konnte ohne große Probleme wieder in sein Zimmer. Seit diesem Tag haben wir übrigens auch seinen Zweitschlüssel bei uns liegen.
Das soll es dann auch erst einmal für den Anfang gewesen sein. Weitere Geschichten und (nicht) Wissenswertes aus den Vorlesungen folgt dann irgendwann in den nächsten Tagen. geschrieben am 05.11.2012 von Jonas01
Schlagwörter
studium, student, osten, pfeffi, unnützes wissenLesenswert 5
1000 Besucher
Ich freue mich schon auf Deine weiteren Abenteuer. grins
sehr interessanter beitrag